Villa Cura Brochero – Los Túneles

Entlang der Ruta 34 bin ich von Villa General Belgrano Richtung Villa Cura Brochero gefahren. Über eine Datensammlung Refugios de Motoviajeros habe ich eine Unterkunft bei „Tio George“ gefunden (Das sollte man englisch aussprechen). Kleine bescheiden Unterkunft aber George ein wirklich sehr netter Mensch und ach Motoviajero. Erstmal nen Mate getrunken und über unsere vergangenen Reisen gesprochen. Ich habe dann entschieden einen Tag länger zu bleiben bin nach „Los Túneles gefahren. Der Weg dorthin sehr kurvig und mit einigen asphaltierten Serpentinen. Nachdem ich durch 4 Tunnel gefahren bin gab es einen Kreisverkehr und danach ging die Straße als Ripio weiter. Aber ohne Gepäck ist das alles eher kein Problem.

Ich bin den Weg allerdings nicht sehr viel weiter gefahren. So bin ich eigentlich den gleichen Weg zurück gefahren. Allerdings habe ich in La Palmas eine Abkürzung nach Villa Pocho genommen. Alles wieder Ripio aber echt flach. Bin auf ein Reiterspektakel gestossen und habe ein wenig zugeschaut.

Den Abend haben George und Piet dann zünftig bei einem Bier in der Stadt verbracht. Mit tollen Geschichten und weiteren Plänen.

El Filo – Vallecitos – Villa General Belgrano

Nun wurde es mal Zeit für ein paar Kurven die Berge hoch. Der Ort nennt sich El Filo (Die Kante) . Von Merlo aus ein paar Passstrassen bis ich oben angekommen bin. Alles asphaltiert also kein großes Problem. Oben ändert sich allerdings die Situation. Ich wollte gerade aus weiter alles nur Ripio, also unbefestige Strasse für 55 Kilometer. Da ich keinen Handyempfang hatte konnte ich mich schlecht orientieren und mein GPS hat den Weg auch nicht gefunden. Es war schon nachmittags und da ich nicht einschätzen konnte wie weit es ist bis zur nächsten bewohnten Siedlung habe ich entschieden nach Vallecitos zu fahren. Der Weg war aber echt kräftig, mit steilen Anstiegen, engen Kurven und Serpentinen. Aber der Ort hat mich dann entschädigt für die Strapazen.

Es ist nicht einfach mit all diesem Gewicht das ich mit mir führe auf dem Motorrad über solche desolaten Pisten zu fahren. Der Schwerpunkt liegt weit hinten und ich kann mich zwischen meinem Gepäck kaum bewegen. Ich kam an ohne Unfall aber es war anstrengend, zudem auch noch recht warm. Die Bilder zeigen nicht annähernd wie schwierig die Wegstrecke war. Bin dann glücklich in La Cruz angekommen, wo dann der Asphalt in mein Leben zurückkehrte.

Mein Weg führte mich weiter bis nach Villa General Belgrano. Hier habe ich gezeltet aber eigentlich wollte ich hier nur hin, weil ich diese Stadt schon einmal mit Patricia besucht habe vor langer Zeit. Diese Stadt ist sehr geprägt von bayuvarischen Klischees über das was Deutschland ausmacht. Unterwegs erklären mir viele Argentinier wo deutsche Kolonien angesiedelt sind. Ich sage dann immer; wenn ich Deutsche sehen will, so habe ich ein ganzes Land voll mit diesen Menschen die ich jeden Tag sehen kann, warum sollte ich mir diese in Argentinien anschauen? Zumal ich auch einen Vorbehalt habe in Richtung konservativem bis stark rechtsgerichtetem Gedankengut von Auswanderern vergangener Epochen.

La Cumbrecita habe ich mir auch kurz angeschaut. Der Weg dorthin, den habe ich mit Patricia im Autobus zurückgelegt und die Hälfte war Ripio (im Jahr 2007). Schon damals habe ich mir gewünscht diesen Weg einmal mit dem Motorrad zu fahren. Aber jetzt ist alles asphaltiert .. oooohhhhh

Villa Cañas – Córdoba

Aus Moreno kommend wollte ich eigentlich bis nach Venado Tuerto aber hatte in Google einen Campingplatz gefunden iun Villa Cañas den es leider nicht gab. Ich sah in der ferne eine „campesino“ und bin hingefahren um ihn zu fragen ob ich auf seinem Grund zelten kann. Er sagte mir ich kann in diesem Haus schlafen, welches leer stand. Echt super der Daniel. Hat mir erzählt er hat Glenn Hughes in Buenos Aires gesehen, der Bassist von Deep Purple, nun mit eigener Band.

Ich habe dann Villa Cañas am nächsten Morgen verlassen und ein LKW-Fahrer hat sich immer präsentiert. Ich dachte schon sowas wie „Das Duell“ von Steven Spielberg… er hat mich dann auf einer Tankstelle abgepaßt und mir gesagt, das er auch aus Villa Cañas kommt und Daniel sein Freund ist und hat mir das gleiche Foto gezeigt, welches Daniel von mir gemacht hat. Zufälle gibt es. . .

Das Thema Insektensterben ist hier nicht present. Ihr kennt das, auf der Fahrt kommt ein Insekt angeflogen und klatscht gegen das Visir und der Matsch behindert die Sicht. Ich sah in der Ferne eine Kugel auf mich zukommen und es klatschte auch ordentlich und es ist mir nix passiert. Ich vermute es waren wilde Bienen die als Schwarm unterwegs waren und ich konnte nicht ausweichen.

Im weiteren Verlauf meines Reiseabschnitts Richtung Rio Cuarto habe ich mich mit Andrés verabredet. Ich habe ihn in Bariloche kennengelernt. Er hat eine APP entwickelt: Moteros Unidos del Imperio. Ähnlich wie Couchsurfing kann man sich hierrüber mit anderen in Verbindung setzen und um Unterkunft oder Hilfe bitten. Er und seine Freundin haben mich auf der Ruta 8 abgefangen und erstmal nen Mate mit mir getrunken. Toll!!! Ich war dann 2 Tage mit ihnen unterwegs und sie haben mir die Stadt gezeigt und wir haben über vergangene Zeiten in Bariloche erzählt. Die beiden wollen auf Tour gehen und nur noch als Motorradfahrer leben und arbeiten, überall auf der Welt. Adelante sage ich. Die beiden sind noch jung!

Moreno

In Rio Grande habe ich Die Indios kennengelernt, nun war Zeit für einen Besuch in Moreno, Cono Urbano Buenos Aires.

Ana und Javier haben mich herzlich empfangen und ich konnte ein paar Tage bei ihnen bleiben. Wir haben viel erzählt über die Zeit nach unserem Treffen und der weiteren Reise, auch was uns passiert ist während der Pandemie in Argentinien. Hier gab es wesentlich drastischere Maßnahmen als in Deutschland. Ich glaube meine Entscheidung zurückzukehren war damals die richtige.

Ich habe den „Comedor“ Personitas in Manuel Alberti besucht. Es ist eine Einrichtung für Schulkinder deren Eltern aus armen Verhältnissen kommen. Ich war überrascht über die Vielzahl der Angebote und Betreuung für die Kinder sowie deren Eltern. Auch habe ich 2 deutsche Voluntarias kennengelernt die hier ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren.

Mit Javier war ich beim Tüv, alles etwas anders als hier, klar… Die Tochter von Nachbarn feiert ihre Quinceañera. Das bedeutet, das das Mädchen 15 Jahre alt wird und das ist ein Grund in Argentinien zu feiern. Leider hatte es an diesem Abend aber stark geregnet sodaß sich alles verzögerte.

Ana hat hier einen Schönheitssalon und Javier widmet sich der Malerei und anderen Sachen. Und ich widme mich dem Vergaser von Javies Motorrad, welches nicht anspringt.

Ein paar Tage später habe ich den Cousin von Patricia, Fede, in Vicente Lopez besucht. Ein eher wohlhabender Teil von Gran Buenos Aires, der an die Hauptstade grenzt. Mit Fede fühle ich mich verbunden, er hat mit mir einmal die Bombonera besucht, dieses legendäre Stadion von Boca Juniors, den Bosteros. Wir habe ein Spiel gesehen, Boca gegen Lanus.

Der Begriff Buenos Aires ist wohl verwirrend, denn es gibt zum einen die Hauptstadt mit dem Namen CABA (Ciudad Autonoma de Buenos Aires), den Cono Urbano Buenos Aires, also den Gürtel um die Hauptstadt herum, Gran Buenos Aires sind beide vorher erwähnten Teile zusammen. Dann gibt es noch die Provinz Buenos Aires, vergleichbar mit Bundesland in Deutschland. Es hat eine Fläche ca. wie ganz Spanien.

Na dann gab es noch Abschied, leider, und Ana hat mir noch Essen eingepackt. Diese habe ich später aufgemacht und mich wahnsinnig gefreut. Wir haben uns verabredet, vielleicht treffen wir uns im Norden bald, mal sehen

Azul – Balcarce – Santa Terecita

Bin mal wieder zum Jorge nach Azul gereist. Hier habe ich schon einmal mit Lollo ein paar Tage verbracht. Auf dem Weg dorthin, in Cacharí, habe ich bei einem campesino angehalten, der mir bei meiner Flucht aus Argentinien geholfen hatte. Aber leider keiner da.

In Azul angekommen habe ich erstmal bischen rumgehangen, noch ein paar Kleinigkeiten an meiner negrita verändert und mir Gedanken um meine weitere Reise gemacht. Schöne und entspannte Tage mit abschließendem Asado.

In Balcarce ist das Museum von Manuel Fangio, dem 5 maligen Formel 1 Weltmeister aus Argentinien. Hier war ich in einer Ferienwohnung. Durch diesen wahnsinnigen Wechselkurs von ca 950 Pesos zu einem Euro ist alles sehr preiswert für mich, fast schon das ich mich ein bischen schäme…

Na auf jeden Fall habe ich mir die Autos angesehen, und was gelesen über die Geschichte des Automobilsports in AR und Fangio natürlich. 1948 sind sie die 1000 Meilen von Argentinien gefahren als Ralley. Da gab es kaum asfaltierte Strassen, das war noch Abenteuer. Danach bin ich auf das Autodrom gefahren, eine kleine Rennstrecke in Balcarce die jeder für 1,5 Euro befahren darf. Allerdings strikt mit 45 Km/h Begrenzung. Einige aus der Stadt haben hier rumgehangen und Mate getrunken auf den Grünflächen des Geländes; auch Kinder mit Fahrrad fuhren hier rum entgegen der Fahrtrichtung.

Santa Terecita war mein nächstes Ziel. Hier wohnt eine Tante von Patricia mit ihrem Freund und verkaufen Kakteen an Touristen. Sie sind vor einiger Zeit aus der Hauptstadt aufs „Land“ geflohen. Auf dem Weg dorthin bin ich mal wieder Feldwege gefahren. Nach ca. 50 Km kam eine geschlossene Brücke, die aber wohl von den Nachbarn mit Blech ausgebessert wurde, und es war für mich kein Problem darüber zu fahren.

Herzliche Begrüßung bei Silvia und Rubén in Santa Teresita. Ich habe dort 3 sehr schöne Tage mit Mate, Fakturas und vielen politischen Gesprächen verbracht. Es war kurz vor der Stichwahl: Massa oder Milei.

Ach fast hätte ich es vergessen: Plötzlich gibt es Grünkohl in Argentinien. Es nennt sich hier KALE. Grühnkohl mit Mettwurst war immer mein Argument für die Spanier und dort lebenden Argentinier, das Deutschland mehr ist als Weisswurst, Schweinshaxe und Hefeweizen und nicht alles bayuvarisch ist.. Gell???

Reparatur

Leandro hat mich vom Flughafen abgeholt. Und dann ging es direkt an die Wiederinbetriebnahme der XT. Vergaser reinigen, Tank säubern Reifen kaufen, neue Batterie, Vergaserseilzug erneuern und so weiter.

Mehr als einmal waren wir in der Hauptstadt Buenos Aires um Ersatzteile zu kaufen. War schon ne Menge Arbeit aber letztendlich alles gut und läuft wieder. Danach kleine Probefahrt an den Silberfluss. Ersatzteile kriegt man hier schon aber muß überall rumfahren um welche aufzutreiben.

Auch meinen ersten matecito habe ich bei Leandros Mutter getrunken. Echt buena gente.

España 2023 auf dem Weg nach Argentinien

Lang ist es her, das ich aus Argentinien „fliehen“ mußte. Nun endlich ist der Zeitpunkt gekommen das ich zurückkehren kann zu meiner XT600 die immernoch in Bernal/Buenos Aires steht.

Genau wie in 2019 bin ich erst nach Spanien gereist, um alte Freunde zu treffen und meine geliebte XT 500 mal wieder zu fahren. Aber direkt hatte ich einen platten Hinterradreifen. Robe, buena gente, hat mit mir den Reifen ausgebaut und dann zur Werkstatt um ihn zu flicken.

Bin noch in Carmona gewesen bei Manuela , habe Patricia besucht, war beim Frisör (Peluquero) und dann anschließend Flug nach Buenos Aires

Reifen kaputt
…. aber Robe von der Bar La Verea hat geholfen
Na beim peluquero war ich auch
auch Manuela wiedergetroffen
In Carmona
Und nun Abreise nach Argentinien.

Cacharí nach Buenos Aires

Cachari nach Bernal BA nach Frankfurt 261 km

Nun die letzte Etappe. Auf den Strassen war nichts los, kaum Verkehr. Ich befand mich größtenteils auf legaler Route dank der Reiseerlaubnis aus Stroeder. Aber irgendwann mußte ich doch abbiegen richtung Bernal , ein Vorort von Buenos Aires. Hier wohnt Leandro, ein Biker aus der argentinischen XT600 Szene. Er hat mir von anfang an angeboten mich aufzunehmen. Er hat mir eine genaue Wegbeschreibung gesendet um mögliche Polizeikontrollen zu umgehen, das war wichtig und hilfreich. Ich bin glücklicherweise niemandem begegnet. Auf der Landstrasse konnte ich immer durchfahren nur in Bernal hatte ich einen Puls von 180. An manchen roten Ampeln dachte ich schon darüberzufahren. Letzt endlich kam ich in der Strasse von Leandro an, ich hielt an weil ich die Hausnummer nicht mehr wußte, da ging eine Tür auf und da winkte er mir zu. Also Mopped rein und puhhh geschafft.

Mann war das ein Gefühl.

Zwischenzeitlich hatte ich von der Botschaft die Bestätigung erhalten, das ich auf den Sonderrückflug gebucht bin. Eine Mitnahme wird allerdings nicht garantiert, denn es gibt eine Priorität für ältere Menschen und Familien mit Kindern. Es war nicht klar wieviele es nach Buenos Aires schaffen würden. Das Auswärtige Amt hat diesen Rückflug organisiert, aber wie man nach Buenos Aires kommt ist jedem seine eigene Aufgabe, und Argentinien ist groß…

Leandro hat mich herzlich empfangen und mir extra ein deutsches Gericht mit Sauerkraut, Inbegriff des „Deutsch“, gekocht. Wir haben die XT für einen langen Abschied vorbereitet.
Benzin abgelassen, Batterie ausgebaut, etc. Schnell noch ein paar Sachen gepackt und geduscht.

Nun ging es noch darum am nächsten Morgen zum Flughafen zu kommen. Erinnert euch, alle öffentlichen Verkehrsmittel sind eingestellt und es gibt Ausgangssperre, die Strassen sind so gut wie menschenleer. Erst haben wir keinen Taxifahrer auftreiben können, viele haben die Fahrt abgelehnt. Aber Leandro hat sich voll reingehängt und jemanden gefunden der mich fährt, die letzten 30 km bis zum Flughafen.

Das war noch eine aufregende Nacht, bin nächsten Morgen früh aufgestanden.

Bin am Flughafen angekommen. Der Taxifahrer ein Genie. Hat mich um alle Polizeikontrollen herumgefahren und kannte einige Schleichwege.

Am Flughafen gabs lange Schlangen aber es ging alles gut beim Check-In. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich das Flugticket in der Hand. Es ist unglaublich schön und beruhigend, das ich nun zurückkehren kann. Der Aufwand und das Risiko haben sich gelohnt. Gott sei Dank. Ohne diese grosse Solidarität und Hilfe von argentinischen Freunden hätte ich es wohl nie geschafft. Auch meine „negrita“ ist an einem sicheren Ort.

Das Flugzeug war zuerst nicht ausgebucht, sodaß auch noch andere Europäer mitfliegen konnten, auch solche die spontan ankamen. Im Flugzeug nix Maske und Abstand.

In Frankfurt angekommen habe ich einen ICE nach Düsseldorf genommen, egal wenn teuer.

Leandro mit TaxiFahrer
Repatriationsflug. Flufthansa flog Argentinier aus Deutschland zurück und nahm uns dann mit
lange Schlangen
WoW Ticket in der Hand

Stroeder nach Cacharí

Stroeder nach Cacharí 590 km

Morgens los nächste Etappe. Teilweise war nix los auf den Strassen. Nur wieder alle Städte abgesperrt. Zu allen Schwierigkeiten ist mir dann noch der Stehbolzen vom Auspuff gebrochen. Bin auf eine Nebenstrasse gefahren, kamen direkt die Bullen. Warum wohl? Ich vermute das ich denunziert wurde. Überall gibt es zwielichtige Gestalten hinter Gardinen die die Schuld ihrer Lebenseinschränkungen den Europäern geben müssen, und dann noch so ein abgerissener Typ aufm Motorrad….

Der Schaden am Motorrad war aber gering, mit Draht konnte ich die Auspuffbride wieder fixieren. Ich bin bis nach Azul gekommen, es war schon spät ich brauchte eine Platz zum schlafen.

Hier war ich ja schon mal bei Jorge un seinem La Posta del Motoviajero. Viele Freunde aus Azul haben mich eingeladen und ihre Anteilnahme bekundet. Das war sehr bewegend. . Einer von Ihnen, Santiago, hat mir angeboten über Schleichwege in die Stadt zu kommen, aber bei der Situation wären wir beide im Knast geendet. Ich habe versucht hier auf dem Campingplatz einen Platz zu finden. Keine Chance, auch auf dem Parkplatz der Tankstelle konnte ich nicht übernachten. Der Polizist an der Eingangskontrolle der Stadt sagte mir in Cacharí gibt es noch einen offenen Campingplatz, er hat extra für mich telefoniert. Ich fragte ihn nach seiner Telefonnummer die hat er mir aber nicht gegeben.

In Cacharí angekommen sagte mir der dortige Polizist das er den Anruf erhalten hat aber das der Campingplatz geschlossen sei. Nun das habe ich doch schon mal gehört.
Ich habe mich dann echt aufgeregt und bin laut geworden, allerdings ohne Beleidungen und ohne unter die Gürtellinie zu rutschen. Der Kollege gestattete mir aus Cacharí herauszufahren und an der Ruta 3 zu übernachten. Es war schon spät, und im Dunkel das Zelt aufzubauen schien mir kaum möglich. Ich fand dann im Schein ein altes Gebäude, es schien unbewohnt zu sein. Das Gekläffe der Hunde sagte mir dann recht schnell, das ich mich geirrt habe. Der campesino kam heraus und fragte was los sei. Ich habe ihm meine Situation erklärt. Er hat dann sein Auto geholt um mir Licht zu geben damit ich im Dunkel mein Zelt aufbauen konnte. WoW das ist Gastfreundschaft und Verständnis für eine Situation. Polizei kam später auch vorbei, fuhr aber weiter; fragte nur den Eigentümer ob er mir gestattet hier zu übernachten.

weiter immer weiter
Stehbolzen abgebrochen
blockierte Strassen
kein reinkommen in Azul
Übernachten beim campesino

Puerto Madryn nach Stroeder

-> 517 km

Heute war Tag der Entscheidung. Ich habe mich entschlossen nach Buenos Aires zu fahren. Bei der Ausfahrt aus Puerto Madryn war wieder Polizeikontrolle. Die haben auch ganz klar gesagt, das ich nicht mehr zurück kommen kann wenn ich einmal die Stadt verlasse. Bin weiter; gefahren und gefahren. Ich hatte noch Bargeld und Lebensmittel dabei. Das war mein Glück, denn alle Städte waren abgeriegelt, nirgendwo kam man rein um sich mit irgendwelchen Dingen zu versorgen. Die Grenze zwischen Chubut und Rio Negro konnte ich dank des Protokolos passieren. Glücklicherweise liegen die Tankstellen außerhalb der Städte an den Hauptverkehrsadern.

Gerade als ich hier an der Tanke ankomme ein Anruf der Botschaft wegen Vorbestätigung des Fluges am Montag. Was für ein Glück, denn beim Fahren kann ich keine Gespräche annehmen und es gibt auch kein Netz zwischen den Städten entlang der Rute.

Die ganze Zeit hatte ich noch Kontakt zu meinen argentinischen Freunden und die Hilfsangebote und Anteilnahme war überwältigend, aber was nützt das wenn ich nicht in die Städte komme, und die anderen nicht heraus. So wollte ich nach Viedma zu Susanna, aber keine Chance. An der dortigen Polizeistation wurde ich abgefangen und man hat mich bis zum nächsten Kontrollpunkt begleitet, denn ich hätte sonst in die Stadt fahren können.

Ich also weitergefahren und es wurde langsam Abend. Ich bin von der Ruta3 abgefahren in einen Seitenweg und dort habe ich mein Zelt aufgeschlagen, gegessen und wollte mich gerade zum schlafen legen da kam die Polizei und hat mich wieder verscheucht; sie hatte mir gesagt in Stroeder sei ein Hotel extra für gestrandete Touristen wie mich und ich sollte mich bei der Polizei melden. Also im Dunkeln alles einpacken und nach Stroeder fahren. Hier bin ich wundersamerweise in die Stadt gekommen und bin zur Polizeistation gefahren um mich weiter zu informieren. Das es dieses Hotel geben sollte habe ich eh nicht geglaubt, denn die Bullen wollen dich einfach aus ihrem Bezirk entfernen, dann haben sie kein Problem mehr mit dir. Als ich ankam an der Polizeistation kam auch sofort ein Polizist heraus und frage harsch nach dem Reisepass. Ich trank gerade aus meiner Wasserflasche, da zückte er die Dienstwaffe, entsicherte sie und schrie mich an „pasaporte pasaporte“. Uff da wurde mir echt anders.

Ich habe den Ausweis dann ausgehändigt und letztendlich waren genau diese Leute in der Polizeistation diejenigen die mir echt weitergeholfen haben.
Sie haben in der deutschen Botschaft angerufen um eine Bestätigung über den Rückflug zu erhalten und mir eine Reisegenehmigung bis nach Buenos Aires ausgehändigt.
Damit hatte ich die Erlaubnis bis vor die Botschaft zu fahren, nur was sollte ich da? Entgegen der Information der Polizeistation besorgt die Deutsche Botschaft kein Hotel für die Gestrandeten. Ich habe über das XT600 Netzwerk einen Kontakt in Buenos Aires wo ich mein Mopped unterstellen kann und wo ich übernachten kann, dort wollte ich hin.

Ich konnte dann auf dem LKW-Parkplatz außerhalb der Stadt übernachten. Na plötzlich geht das, War auch Zeit denn es war schon 1:30 und ich total müde.

vor der Abfahrt
Funkstationen unterwegs, leider ohne Funktion
Polizeistation Viedma
Schlafplatz an der Ruta 3 wurde aber wieder vertrieben.
Stroeder. Stadt mit deutschen Wurzeln
Polizeistation Stroeder
Meine Reisegenehmigung
Schlafen auf dem LKW Parkplatz
Tanke