Nach einem langen heißen Tag auf dem Motorrad bin ich in Recreo angekommen. Hier hat mir Tio George ein Hotel empfohlen. Das Problem war nur, das mir 2000 Pesos AR an Bargeld fehlten und ich konnte diese nicht in US Dollar bezahlen. Also habe ich einen Bankautomat gesucht, der war aber leider leer, und ein Señor auf der Strasse bot mir an Geld zu tauschen, allerdings ab 100 $ US, soviel wollte ich nicht.
Also bin ich rumgeeiert bis ich eine bezahlbare Unterkunft gefunden habe. Hotel Toni. Direkt umme Ecke ein Empanadaladen, wo ich den ganzen Abend abgehangen habe, denn ich war sehr müde. Es war heiß, die Fahrt eintönig und ich bin auch keine 22 mehr.
Am nächsten Morgen weiter die Ruta60 rauf. Vorbei am trockenen Fluss, vogelfutterbehangenen Stromleitungen folgend bis ich nach Frias kam. An der Tankstelle sprachen mich 2 Männer an, sie sagten mir das ist die Stadt der Freundschaft, erzählten mir, das sie in Deutschland gelebt haben, aber wieder zurückgekehrt sind. Zwar ist Arbeiten und finanzielle Sicherheit in Deutschland viel besser als in Argentinien, aber das cariño und calidez de la gente ist halt nicht da, und so hat sie die Heimat gerufen…
Die beiden Jungs haben mich zu einem Western Union begleitet wo ich Geld abholen konnte. Falls ich es noch nicht erwähnt habe: Western Union gibt einen sehr guten Wechselkurs und ich kann größere Summen abholen. Beim Bankautomat gehen ca. 30.000 Pesos, was etwa 30 Euro entspricht, das ist nicht viel. Und warum ging das nicht in Recreo? Na ja, es war Sonntag und am Montag war in den Abholstellen kein Bargeld vorhanden.
Oft sind am Straßenrand gelbe Sterne zu sehen, das sind Unfallopfer. Hier waren aber mehrere aufgestellt in einer Art Gedenkstätte… Es muss wohl ein schrecklicher Unfall gewesen sein oder ein Unfallschwerpunkt.