Am nächsten Morgen bin ich bis Caleta Olivia gefahren und habe mich einer Seehundkolonie genähert. Hier ist ja einfach Strand an dem diese Tiere manchmal anlegen und zupp kommt einer kommen alle. So hatte ich freien Zugang zu den Tieren. Und die Männchen haben mich mit ihren Drohgebärden beeindruckt. Abends habe ich eine Nacht in Comodoro Rivadavia verbracht und am nächsten Morgen weiter.
Ich also weiter nach Puerto Madryn noch mal zum Miguel. Auch hier Kontrolle bei der Einreise in die Stadt. Bei Miguel habe ich genau wie bei meiner Hinreise Unterkunft gefunden, aber die Lage spitzte sich zu. Insbesondere weil nicht klar war was nun passieren würde. Im Fernsehen habe ich verfolgt, das der argentinische Präsident eine totale Quarantäne verhängt. Die Wohnung darf man nur in Sonderfällen verlassen wie Einkaufen oder Arbeiten, alle Touristen wurden aus ihren Unterkünften verwiesen und die Städte verriegelt. Außerdem wurde jeglicher öffentlicher Transport national sowie international Bus Zug Flugzeug eingestellt und die Grenzen geschlossen.
Ich hatte ersten Kontakt mit der Deutschen Botschaft und mich in die Krisenvorsorgeliste eingetragen. Natürlich war die Website zusammengebrochen, was mich in dieser Situation natürlich nur noch mehr nervös gemacht hat, aber irgendwie kam ich auch durch. Ich mußte mich nun entscheiden ob ich bei Miguel in Puerto Madryn bleibe und die Pandemie in 2-3 Monaten abgeschlossen ist, oder ob ich vielleicht mit einem Repatriationsflug des auswärtigen Amtes nach Deutschland zurückfliege.
Ich habe mich dann entschlossen es zu wagen 1.500km in 3 Tagen bis nach Buenos Aires zu fahren. Das klingt vielleicht nach nicht viel, aber bei den starken Seitenwinden viel Gepäck der Hitze und der Ungewissheit anzukommen war es für mich schon eine Herrausforderung. Es war eigentlich geplant das der medizinische Dienst vorbeikommt und mir eine Bescheinigung überreicht das ich frei von Symptomen bin, der kam aber nicht. Deshalb habe ich mich alleine auf den Weg gemacht und mir bei einem Allgemeinmediziner eine solche Bescheinigung besorgt. Kostete dann 100 Dollar. Bumm! Für so ein gekraxel auf nem Schmierzettel. Dieses brauchte ich aber um die Grenzen der Bundeslänger zu überqueren. Zusammen mit einer Bescheinigung der Botschaft, das ein Rückflug geplant ist. Bei all diesen Formalitäten hat mich Miguel sehr unterstützt. Er ist ein wirklich toller Mensch.