-> 517 km
Heute war Tag der Entscheidung. Ich habe mich entschlossen nach Buenos Aires zu fahren. Bei der Ausfahrt aus Puerto Madryn war wieder Polizeikontrolle. Die haben auch ganz klar gesagt, das ich nicht mehr zurück kommen kann wenn ich einmal die Stadt verlasse. Bin weiter; gefahren und gefahren. Ich hatte noch Bargeld und Lebensmittel dabei. Das war mein Glück, denn alle Städte waren abgeriegelt, nirgendwo kam man rein um sich mit irgendwelchen Dingen zu versorgen. Die Grenze zwischen Chubut und Rio Negro konnte ich dank des Protokolos passieren. Glücklicherweise liegen die Tankstellen außerhalb der Städte an den Hauptverkehrsadern.
Gerade als ich hier an der Tanke ankomme ein Anruf der Botschaft wegen Vorbestätigung des Fluges am Montag. Was für ein Glück, denn beim Fahren kann ich keine Gespräche annehmen und es gibt auch kein Netz zwischen den Städten entlang der Rute.
Die ganze Zeit hatte ich noch Kontakt zu meinen argentinischen Freunden und die Hilfsangebote und Anteilnahme war überwältigend, aber was nützt das wenn ich nicht in die Städte komme, und die anderen nicht heraus. So wollte ich nach Viedma zu Susanna, aber keine Chance. An der dortigen Polizeistation wurde ich abgefangen und man hat mich bis zum nächsten Kontrollpunkt begleitet, denn ich hätte sonst in die Stadt fahren können.
Ich also weitergefahren und es wurde langsam Abend. Ich bin von der Ruta3 abgefahren in einen Seitenweg und dort habe ich mein Zelt aufgeschlagen, gegessen und wollte mich gerade zum schlafen legen da kam die Polizei und hat mich wieder verscheucht; sie hatte mir gesagt in Stroeder sei ein Hotel extra für gestrandete Touristen wie mich und ich sollte mich bei der Polizei melden. Also im Dunkeln alles einpacken und nach Stroeder fahren. Hier bin ich wundersamerweise in die Stadt gekommen und bin zur Polizeistation gefahren um mich weiter zu informieren. Das es dieses Hotel geben sollte habe ich eh nicht geglaubt, denn die Bullen wollen dich einfach aus ihrem Bezirk entfernen, dann haben sie kein Problem mehr mit dir. Als ich ankam an der Polizeistation kam auch sofort ein Polizist heraus und frage harsch nach dem Reisepass. Ich trank gerade aus meiner Wasserflasche, da zückte er die Dienstwaffe, entsicherte sie und schrie mich an „pasaporte pasaporte“. Uff da wurde mir echt anders.
Ich habe den Ausweis dann ausgehändigt und letztendlich waren genau diese Leute in der Polizeistation diejenigen die mir echt weitergeholfen haben.
Sie haben in der deutschen Botschaft angerufen um eine Bestätigung über den Rückflug zu erhalten und mir eine Reisegenehmigung bis nach Buenos Aires ausgehändigt.
Damit hatte ich die Erlaubnis bis vor die Botschaft zu fahren, nur was sollte ich da? Entgegen der Information der Polizeistation besorgt die Deutsche Botschaft kein Hotel für die Gestrandeten. Ich habe über das XT600 Netzwerk einen Kontakt in Buenos Aires wo ich mein Mopped unterstellen kann und wo ich übernachten kann, dort wollte ich hin.
Ich konnte dann auf dem LKW-Parkplatz außerhalb der Stadt übernachten. Na plötzlich geht das, War auch Zeit denn es war schon 1:30 und ich total müde.